1. Mannschaft
Punktgewinn in extremis
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04.04.2009 | Liria – Mellingen 1:1 (0:0)
In allerletzter Sekunde sichert sich Mellingen bei Liria einen Punkt. Nach seinem Eigentor zeichnete sich Remo Tovagliaro dabei als „Doppeltorschütze“ aus.
Eine hart umkämpfte Partie, unzählige Fouls und doch keine einzige gelbe Karte. Ein- oder Unverständnis mit den Schiedsrichter-Entscheiden und doch keine langen, emotionalen Diskussionen. Bis auf die 93. Minute und den umstrittenen Pfiff an der Ecke des Liria-Strafraums. Bangend um den Sieg protestierte das Heimteam heftig gegen den den Gästen zugesprochenen Freistoss. Und als ob gerade dieses erstmalige Protestieren ein schlechtes Omen gewesen wäre, verhalf ausgerechnet dieser Freistoss den Mellingern ins Glück. Zahner flankte, der Ball landete nach einem unübersichtlichen Hin und Her bei Remo Tovagliaro, der zum 1:1 einschoss. Da waren sie doch noch, die grossen Emotionen.
Ein Wechselbad der Gefühle musste dabei insbesondere der Torschütze erlebt haben. Kurz nach der Pause hatte Remo Tovagliaro die bis dahin völlig offene Partie in vermeintlich vorentscheidende Bahnen gelenkt, indem er eine Hereingabe eines Liria-Akteurs unglücklich ins eigene Gehäuse ablenkte. Freuen über dessen „Wiedergutmachung“ vermochte sich insbesondere auch Bruder Marco Tovagliaro, „denn Remo war der beste Mann auf dem Platz, ganz klar“. Lange musste der Mellinger Trainer mit ansehen, wie ansonsten keiner seiner Akteure sein Spiel fand. Die Gäste wirkten unkonzentriert und waren fehlerhaft, „wie blockiert“, so Tovagliaro, „einem Ballgewinn folgte sofort ein Fehlpass. So kann man kein Spiel aufbauen.“ Das Heimteam hatte entsprechend vor allem in der ersten Halbzeit leicht mehr vom Spiel, insbesondere darum, weil es mit dem holprigen Rasen und der kleinen Spielfläche besser zurecht kam. Trotz wenig wirklich zwingender Chancen war die Führung nicht unverdient.
Wie schon vor Wochenfrist liess die Mellinger Reaktion auf sich warten. „Ich weiss nicht, ob sich die Mannschaft überhaupt getraut, von Anfang an so zu fighten, wie am Ende“, wunderte sich Tovagliaro. Immerhin hatte man sich somit genügend Kräfte für den Schlussspurt bündeln können. Die Chancen häuften sich mehr und mehr, Grob, Murciano, Tanga und Rondinelli liessen jedoch Coolness vor dem Tor vermissen, während Zahner und Murciano mit ihren gefährlichen Freistössen knapp scheiterten. Der Ausgleich war dann aber, glücklich wie er fiel und verdient wie er war, Indiz dafür, dass die Moral stimmt. Ein „Ruck“ sollte jetzt durch die Mannschaft gegangen sein, so Tovagliaro, sodass sich seine Schützlinge in Zukunft früher dem unbedingten Siegeswillen besinnen werden.
Telegramm:
Liria – Mellingen 1:1 (0:0)
Falkenmatt. – 50 Zuschauer. – SR: Palmieri.
Tore: 49. Remo Tovagliaro (Eigentor) 1:0. 93. Remo Tovagliaro 1:1.
Mellingen: Biefer; Fischer, Remo Tovagliaro, Müller; Murciano, Waldmeier, Zahner, Wächter (46. Gygax), Antonio Rondinelli; Tanga, Grob (73. Toni Rondinelli).
Bemerkungen: Mellingen ohne Parente, Palumbo, Gonçalves, Marco Tovagliaro (verletzt), Locatelli, Jordi (krank), Tasic (abwesend). – 3. Liga-Debüt von Gygax.